Seine Nierchen waren von Anfang an nicht die besten und nun, nach gerade mal einem Jahr bei mir, hat sein Körper aufgegeben. Er ist mir in den letzten Wochen weniger gefolgt, hat mich nur noch selten an der Tür begrüßt. Ich dachte in den ersten drei Tagen noch, er wäre nach meiner Reise eingeschnappt und zöge sich darum zurück. Rückblickend habe ich ein sehr schlechtes Gewissen, ausgerechnet dann wegzufahren, wenn er eine Niereninsuffizienz erleidet (ja, mir ist klar, dass ich das nicht wissen konnte, macht das Gewissen aber nicht besser).
Bajun war sehr fixiert auf mich, war immer mein Baby, hat sich rumtragen und kuscheln lassen. Es fehlt mir, dass ich nachts nicht mehr aufpassen muss, wenn ich ins Bad gehe, denn er ist auch im
Dunkeln immer um meine Beine geschlichen. Seine kleinen Dreiecksohren, aufgestelltes Schwänzchen und ein unverhältnismäßig zu seiner Größe niedliches Miau, wenn Mama nach Hause kam.
Es tut weh, es wird noch eine Weile wehtun. Bajun, der Hexenkater, wird fehlen, aber ich weiß, da wo er nun ist, hat er es besser. Schmerzfrei spielen mit seinen beiden älteren Schwestern
Trinchen und Medi-Püh. Und seinen unzähligen Cousins und Cousinen, die gegangenen Katzenkinder meiner Freund*innen.
Katzen sind das Beste, bleiben immer in Babygröße, schlafen durch und schnurren Schmerzen weg. Nur nicht die Schmerzen, die sie hinterlassen, wenn sie nicht mehr da sind.