Bei einigen Worten übe ich mich noch darin, das * mitzusprechen. Beim Schreiben meiner Texte bin ich bei manchen Begriffen nicht sicher, ob es dorthin gehört oder nicht (im Zweifel immer: ja!) Zu meinem Glück habe ich Enbys und Transpersonen im unmittelbaren Umfeld, die sich gerne mit mir darüber austauschen.
Genderneutrale Bezeichnungen zu finden, erfordert nur etwas Kreativität und Geschick, die deutsche Sprache ist eigentlich sehr vielseitig! Es gibt für fast alles Begriffe, die sämtliche
Identitäten mitmeinen, für den Rest der Zeit ist das * eine total bequeme Lösung. Es fordert mich als Autorin jedoch mehr heraus, Alternativen zu suchen.
Wir haben im Deutschen nun mal eine wörtliche Unterscheidung und das Problem des generischen Maskulinums als allgegenwärtiges Symptom des Patriarchats. Mit ein bisschen Übung ist niemand dazu
gezwungen, es zu benutzen und alle Gender aktiv miteinzubeziehen, auch wenn man das * nicht benutzen mag.
(Wobei ich nun nicht finde, dass das eine Frage des Mögens darstellt. Sucht jemand Testleser, fühle ich persönlich mich nicht angesprochen - warum sollte ich dann noch weitere Existenzen ausschließen wollen?)
Mein Urban Fantasy Roman funkelt nur so vor * und geschickt Eingefädeltem. Irgendwann werde ich meine älteren Werke neu auflegen und * einbringen. Für meinen historischen Roman habe ich eine Zwischenlösung gefunden: das * wird von der allmächtigen Erzählerin (mir) benutzt, wörtliche Rede der Figuren findet Alternativen oder gelegentlich in binärer Sprache statt.
Ich bin gespannt, was ich in den kommenden Jahren für Erkenntnisse mitnehmen und was für Menschen ich noch kennenlernen werde, die meine Sicht auf die Welt in so erfreulicher Weise erweitern. ☆