Diese Woche stehen mir insgesamt 3 Lesungen bevor!
Gestern Abend besuchte ich zum zweiten Mal das Café Tasso in F-Hain, um eine große Lesung zu geben. Dieses Mal aus meinem Zweitlingswerk, der dystopischen Romantasy Zimazans.
Da mich in der Woche zuvor eine leichte Grippe heimsuchte, konnte ich mich leider nicht so intensiv darauf vorbereiten, wie ich gerne gewollt hätte. Aber lest selbst!
Es war kalt - scheißkalt - in Deutschland!
Ich hatte mir den ganzen Nachmittag eingeredet, dass sich meine Nervosität offenbar in Grenzen hält. Schließlich bubberte mein Herzlein nicht wie doll und verrückt, ich schien zurechnungsfähig und aß auch normal (in Anbetracht meiner Erkältung sogar mit viel Appetit).
Dann aber fuhr ich zum Café Tasso ohne meine warmen Kniestrümpfe anzuziehen (es war wie gesagt scheißkalt draußen!) und vergaß meine Taschentücher zuhause.
Im Café Tasso angekommen wurde mir die wundertolle Anouk zugeteilt, meine Lesung zu betreuen. Wir sprachen kurz über meine Wünsche, während ich einen wärmenden Ingwertee schlürfte. Anouk nahm sich mein Buch und sagte: »Dann sage isch disch an. Etwa so? Eute ört ihr Clödie Feld-aus … nein, isch sollte das lieber deutsch ausspreschn!«
»Bitte nicht! Das klang doch zauberschön!«, glühte ich sie an.
Sie lächelte huldreich und baute dann mein Plätzchen auf, wobei ich ihr nicht helfen durfte. Vor lauer Verzückung vergaß ich, sie darum zu bitten, während der Lesung Fotos zu machen. Oder war es meine unterdrückte Nervosität? Bestimmt beides!
Ich bekam diesmal ein Tischchen, wieder die kleine grüne Bibliothekslampe und zum Glück ein Mikrofon. Kurz nach 20 Uhr begann ich mit meiner Vorstellung, und während ich vor meinem Publikum saß und schon fröhlich plapperte, fiel mir ein, dass ich mir kaum Gedanken gemacht hatte, wie ich die bisherige Geschichte vor dem zu lesenden Text zusammenfasse. Das war natürlich äußerst peinlich. Hinzu kam, dass ich meine erkältete Stimme durch das Mikrofon hörte und sie in meinen Ohren unGEMEIN erkältet klang. Meine Freundin M, die im Publikum saß, sagte dann aber, dass sie das gar nicht mitbekommen hatte, dass die Zusammenfassung okay war und meine Stimme auch gut klang.
Aber ich war in dem Moment irritiert und holperte dementsprechend etwas. Beim nächsten Mal kommt wieder ein Notizzettel mit, so!
Das Lesen funktionierte schließlich super. Ich konnte nur leider nicht so lange lesen, wie ich gerne gewollt hätte, da mein Hals immer noch etwas muckte. Ich las zweimal 25 Minuten, gab dann eine Fragerunde und signierte brav Exemplare von Zimazans. M und ich saßen danach mit anderen Gästen zusammen, schlürften unsere heißen Getränke leer, bis wir uns schlussendlich hinaus in die Kälte trollten, um den Café Tasso Damen einen pünktlichen Feierabend zu gestatten.
Als ich dann später allein war und auf meine Bahn wartete, setzte mein sonst so apathisches Hirn Glückshormone frei, was es normalerweise nur tut, wenn es mit meiner Leistung zufrieden ist. Diese Hormone erfüllten und wärmten mich; selig fuhr ich nach Hause und alle Bedenken über meine Fehler wurden erst mal klein. Das nenne ich ein gutes Zeichen.
1 Lesung von 3 geschafft!